Einweihung der neuen Grundschule

Für den vierten Mai 2023 wurde der Neubau des Grundschulteils der Schule am Meer besonders herausgeputzt und geschmückt. An diesem Tag fand die offizielle Einweihungsfeier in der Aula statt.

Zunächst begrüßten alle Klassen und das Kollegium die Gäste draußen. Mit besonderer Spannung wurde Ministerpräsident Daniel Günther erwartet, der seinen Besuch angekündigt hatte. Es wurde ein grünes Band gespannt und Bastelscheren verteilt. Anschließend durften der Ministerpräsident, Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje, Bürgervorsteher Gerd Gehrts, Heike Dorn (Vorsitzende des Fördervereins der Schule am Meer/ Vorsitzende des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenheiten), Dietmar Böcker (Gemeindevertreter im  Ausschuss  für gesellschaftliche Angelegenheiten), Architektin Silke Tegtmeyer gemeinsam mit Kurt Siemund und Andrea Vanselow aus dem Schulleitungsteam und einigen Grundschülerinnen und Grundschülern das Band symbolisch durchschneiden. Daraufhin erklärte Bürgermeister Lütje die neue Grundschule für offiziell eröffnet.

Für das weitere Programm nahmen die Gäste Platz zur ersten Veranstaltung in der Aula des Neubaus. Hier zeigte sich der erste Pluspunkt der neu gebauten Schule: Der Musikraum kann für Aufführungen integriert werden und bietet Platz für die Bühne.

Es folgten einige Grußworte und Darbietungen der Kinder, bevor es Gelegenheit zur Besichtigung des Schulgebäudes gab und ein Imbiss gereicht wurde.

Bürgermeister Lütje erwähnte in seiner Rede die anfänglichen Schwierigkeiten, bevor die Planungen für einen Neubau beginnen konnten. Denn vor dem Brand im alten Schulgebäude am Neujahrsmorgen im Jahr 2020 war eigentlich aus Kostengründen lediglich ein Anbau geplant. Die Folgen des Brandschadens waren dann von so großem Ausmaß, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst in Ersatzräumen in ganz Büsum unterrichtet werden mussten, bevor die Interimsschule „Lütte School“, eine voll ausgestattete Schule in Containern, fertiggestellt war. Fast 10 Mio. € hat die Gemeinde Büsum für die neue Schule gestemmt, und Bürgermeister Lütje ließ nicht unerwähnt, dass dies bewältigt wurde ohne Zuschuss vom Land. Er berichtete auch, dass zeitnah weitere Investitionen folgen: Eine Aufstockung des Anbaus sowie eine neue Sporthalle am Standort Otto-Johannsen-Str. Am Ende seiner Rede äußerte er ein paar Wünsche: Ein respektvoller Umgang mit einander, ein pfleglicher Umgang mit der neuen Schule und dass auch ein bisschen Plattdeutsch gesprochen wird.

Ministerpräsident Daniel Günther übermittelte als nächster seine Grußworte aus Kiel. Er signalisierte, den „Wink mit dem Zaunpfahl“ seines Vorredners verstanden zu haben. Es sei ihm etwas unangenehm gewesen, die Einladung aus Büsum anzunehmen, obwohl der Schulneubau ohne Unterstützung des Landes realisiert wurde. Er stellte sogleich für zukünftige Investitionen, zum Beispiel für den Sporthallenbau, eine Finanzspritze in Aussicht. „Das ist aller Ehren wert und landesweit beispielhaft, wie die Schule nach dem Brand funktioniert hat“, lobte der Ministerpräsident. Lobende Worte fand er auch für den gelungenen Neubau. Er beglückwünschte alle Beteiligten und sagte, man könne stolz auf das Erreichte sein. Nicht unerwähnt ließ er das Thema Lehrermangel und berichtete, wie das Land helfe.

Als nächste trat Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs an das Rednerpult. „Der Kreis ist sehr stolz auf die Gemeinde Büsum, auf alle Beteiligten wie auch Gemeindevertreter und Eltern“, sagte sie. Ihrer Ansicht nach müsse Schule Freude machen, dazu brauche man das entsprechende Umfeld. Das sei in der neuen Büsumer Grundschule gelungen. Und zu den Schülerinnen und Schülern gewandt ergänzte sie: „Ihr seid das Wichtigste, ihr müsst das Gebäude mit Leben erfüllen.“

Es folgte die Ansprache des Schulleiters Kurt Siemund. Er sprach Heike Dorn, die einen großen Anteil an der Entwicklung der Schule hat, seinen Dank aus. Außerdem dankte er dem Kollegium für das Durchhaltevermögen in den letzten drei Jahren trotz vieler Strapazen. „Die Schule am Meer hilft allen, den besten Schulabschluss zu erreichen“, so Siemund. Das modern ausgestattete und lichtdurchflutete Gebäude der neuen Grundschule trägt sicherlich dazu bei, dass Kinder gerne zur Schule gehen. Er dankte Andrea Vanselow, Leiterin des Grundschulteils, für die geleistete Arbeit an der Grundschule und übergab das Mikrofon an sie.

„Bildung ist der Schatz der Zukunft. Jeder dafür investierte Cent ist wertvoll“, sagte sie zu Beginn. Lobende Worte fand sie für den Schulträger: „Freude und Dankbarkeit dominieren, dass die Gemeinde den Kraftakt auf sich genommen hat.“ Anschließend erläuterte sie, wie Schule sich verändert habe. Früher sei Unterricht lehrerzentriert gewesen. Heute sei es das Ziel, Neugier und Lernfreude zu wecken und zu erhalten, Ressourcen zu entdecken und zu stärken und damit Lust auf die weiterführende Schule zu wecken. Der Schulneubau unterstützt die Erreichung der Ziele. Sie verweist auf den Kunst- und Forscherraum mit viel Platz zum Experimentieren, auf die Bibliothek mit Rückzugsmöglichkeiten, auf viel Platz für Lerninseln, auf die Differenzierungsräume. Sie lobt die offene Bauweise, die nicht nur viel Licht in die Räumlichkeiten lässt sondern auch ermöglicht, stets die Kinder im Blick zu haben. Klare Strukturen würden zur einfachen Orientierung beitragen. Barrierefreiheit sei ebenfalls gegeben. Sie dankte den Architekten und übergab kurz an Silke Tegtmeyer vom Architekturbüro.

„Die Kinder sollen gerne zur Schule gehen und auch gerne mal zurückkehren“, erläuterte sie. Alles wurde kindgerecht und funktional geplant. Es sei Wert darauf gelegt worden, alles hell und freundlich und mit natürlichen Farben zu gestalten. Außerdem zeigte sie sich erfreut darüber, dass die noch in Entstehung befindlichen Freiflächen perfekt korrespondieren würden mit den Formen des Gebäudes.

Andrea Vanselow setzt ihre Rede fort. Sie dankte Heike Dorn und dem Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten für den unermüdlichen Einsatz, bei dem manches Mal auch Überzeugungsarbeit von Nöten war.

Heike Dorn kam daraufhin kurz nach vorne und schilderte Bilder, die sie von der alten Grundschule im Kopf hatte. Alle Anwesenden, die das alte Schulgebäude noch kannten, mussten an der einen oder anderen Stelle schmunzeln. „Jetzt beginnt eine neue Zeit mit neuen Bildern“, sagte sie am Ende.

Zum Abschluss trat Andrea Vanselow erneut an das Rednerpult. Sie freue sich auf die Entstehung und Weiterentwicklung des grünen Schulhofs mit vielen Attraktionen wie zum Beispiel die Seil-Pyramide, welche sich bereits in den Pausen großer Beliebtheit erfreue. Besonders dankte sie allen Beteiligten für die zügige Fertigstellung des Neubaus und schloss mit den Worten: „Die Gemeinde Büsum kann stolz auf den neu geschaffenen Bildungsschatz sein.“

Text und Fotos: Claudia Brandt und Dr. Klaus Vanselow