Berufsmesse der Schule am Meer
Nach coronabedingter Pause konnte die Büsumer Schule am Meer (SaM) wieder eine Berufsorientierungsmesse in Präsenz ausrichten. Während im Vorjahr lediglich eine „unbemannte“ Messe stattfand, bei der die Aussteller zwar einen Stand herrichten aber nicht selbst als Ansprechpartner vor Ort bleiben durften, füllten in diesem Jahr 33 Aussteller und rund 300 Schülerinnen und Schüler die Büsumer Mehrzweckhalle mit Leben. Rund ein Drittel der Messebesucher war aus Wesselburen angereist. Es hat bereits Tradition, dass sich die Eider-Nordsee-Schule und die Schule am Meer mit der Ausrichtung jährlich abwechseln und sich gegenseitig einladen.
Diese Veranstaltung fand nun zum dritten Mal statt. „Die hohe Zahl Aussteller machte es erforderlich, dass wir die Messe in der Mehrzweckhalle statt im Watt’n Hus aufbauten“, so Bildungskoordinatorin Claudia Brandt, die erneut für die Organisation verantwortlich war. Bevor die Berufsmesse für die Besucher eröffnet werden konnte, war es ein enormer Kraftakt, die Sporthalle in eine Messehalle zu verwandeln. Die Hausmeister Andreas Genthe, Dirk Wunsch und Bastian Schilder sorgten dafür, dass Tische, Stühle und sonstige gewünschte Ausstattung rechtzeitig am Vortag in der Halle waren. Gemeinsam mit Claudia Brandt kennzeichneten sie die Messestände nach Vorgaben der Aussteller. Wie auf einer professionellen Messe hatte Brandt schon Wochen zuvor vieles mit Unterstützung einiger Kolleginnen und Kollegen sowie externer Unterstützer der SaM ausgearbeitet: Ständeplan, Stromversorgung, WLAN, Catering und ein Konzept für das Ent- und Beladen. Insbesondere letzteres stellte das Organisationsteam vor eine Herausforderung. Aufgrund der Baustelle an der neuen Grundschule stand noch weniger Parkraum zur Verfügung.
Die Schulleitung, das Kollegium und die Bildungskoordinatorin zeigten sich nach Ende der Messe sehr zufrieden. Es bleibt zu hoffen, dass die Aussteller in Zeiten hohen Personalmangels gute Gespräche führen konnten und die Schüler und Schülerinnen, die in Bezug auf ihre berufliche Zukunft noch unentschlossen sind, ein wenig Inspiration erhielten.
Die Gemeinde Büsum besetzte mit Angela Meyn und Melissa Rahn ebenfalls einen Stand auf der Messe. Melissa Rahn berichtet: „Ich bin Verwaltungsfachangestellte und habe meine Ausbildung bereits beim jetzigen Arbeitgeber gemacht. Am 01.08.2007 habe ich als Auszubildende beim Amt KLG Wesselburen begonnen, dann fusionierten die Stadt Wesselburen, das Amt KLG Wesselburen und die Gemeinde Büsum 2008 zum Amt Büsum-Wesselburen, und ich beendete dann meine Ausbildung bei der Gemeinde Büsum, wo ich jetzt immer noch tätig bin. Besonders gefällt mir, dass der Beruf vielseitig ist und man im Rahmen seiner Ausbildung bereits viele verschiedene Abteilungen durchläuft. Als Verwaltungsfachangestellter in einer Verwaltung kann man im Bereich Finanzen oder auch Ordnungs- sowie Personalangelegenheiten tätig sein. Es wird nie langweilig, und es ist kein eintöniger Beruf, man lernt immer etwas dazu, da die Gesetze, die wir umsetzen, sich ständig erneuern und ändern. Auch die Aufgabenfelder ändern sich stetig, und auch neue Aufgaben kommen immer wieder dazu.“ Auf Nachfrage, was sie bewogen hat, diesen Weg zu gehen, und was ihrer Meinung nach Bewerber mitbringen sollten, ergänzt Rahn: „Für mich war immer klar, dass ich gerne im Büro arbeiten möchte und mein Ziel habe ich erreicht. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Beruf und bei meinem Arbeitgeber, da wir auch ein sehr gutes Team sind. Bewerber sollten Interesse an der Arbeit mit Publikumsverkehr sowie mit Kolleginnen und Kollegen haben. Teamfähig, lernfähig und kontaktfreudig sollte man sein. Der Umgang mit Regeln, Gesetzen und Vorgaben sollte selbstverständlich sein.“
Erstmalig dabei war die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. An diesem Messestand wurden die sogenannten zwölf grünen Berufe (m/w/d) vorgestellt: Fachkraft Agrarservice, Fischwirt, Forstwirt, Gärtner, Hauswirtschafter, Landwirt, Milchtechnologe, milchwirtschaftlicher Laborant, Pferdewirt, Pflanzentechnologe, Revierjäger und Tierwirt. Alina Bock von der Abteilung Bildung, Betriebswirtschaft, Beratung/ Fachbereich Bildung führte mit Unterstützung von Jens Korte und Susanne Voss viele interessante Gespräche mit den jungen Messebesuchern. Auch sie zog nach der Berufsmesse ein positives Fazit: „Die Messe hat uns gut gefallen, unser Stand wurde laufend besucht, so dass wir gerne beim nächsten Mal wieder mit dabei sind. Generell ist die Nachfrage bei den Ausbildungsberufen Landwirt, Pferdewirt, Fachkraft Agrarservice und Gärtner etwas größer als bei den anderen Berufe.“ Für das Berufsbild „Pferdewirt“ interessieren sich insbesondere weibliche Bewerber, die bereits ihre Freizeit am liebsten auf dem Reithof verbringen. „Als kleinen Beitrag zum Beruf Pferdewirt, kann ich berichten, dass vor allem die Schülerinnen sich darüber informieren. Viele Mädchen verbringen ihre Freizeit mit Pferden, jedoch wird sich später weniger für diesen Beruf entschieden. Bei unserer Beratung machen wir deutlich, dass der Beruf körperliche Fitness voraussetzt und die Arbeit sich eher „rund um’s Pferd“ dreht und nicht „auf dem Pferd“. Man muss, wie für die anderen grünen Berufen auch, viel Leidenschaft mitbringen“, gibt Bock zu bedenken.
Text: Claudia Brandt
Fotos: Claudia Brandt, Katharina Tiedemann